Hustest du noch oder atmest du schon durch?
Wohlfühlfaktor reine Luft
Auch wenn der 2023 bislang extrem warme Herbst es noch nicht wirklich vermittelt: Die Stresszeit für die Atmungsorgane steht wieder bevor, wenn wir uns vermehrt in Innenräumen aufhalten. Insbesondere Temperatur und Luftfeuchtigkeit, aber auch die Luftqualität bestimmen das Raumklima. Belastete Atemluft reduziert die Leistungsfähigkeit. Brennende Augen, trockene Schleimhäute, anhaltende Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwäche sind untrügliche Anzeichen für ein schlechtes Wohnklima. Von den über einen geschwächten Organismus kombiniert mit idealen Vermehrungsbedingungen jubelnden Grippe- und Coronaviren ganz zu schweigen.
Deshalb sind Lüften und der kontinuierliche Austausch belasteter Raumluft durch frischer Luft so wichtig. Unsere herbstliche Miniserie erklärt, worauf es darauf ankommt. Im aktuellen Beitrag geht es um Know-how rund um Schutz vor Schadstoffen in der Raumluft.
Gesundheitsfaktor reine Luft
Saubere Luft enthält 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,9% Argon und nur rund 0.04% CO2. Dazu feine Wasserdampftröpfchen und feste Partikel, von Staub über Pollen bis Ruß. Sie sindTransportmedium für Keime, Bakterien und Viren, ebenso für verschiedene chemische Substanzen. Gerade diese Mikrobestandteile sorgen oft für Qualitätsminderung unserer Atemluft
Viele Schadstoffquellen in Innenräumen
Halten sich viele Menschen oder Tiere in einem geschlossenen Raum auf, so sinkt die Luftqualität rasch. Atmen gibt Kohlendioxid an die Raumluft ab. Sauerstoff wird verbraucht, die Luft wird stickig, unangenehme Gerüche entstehen. Mit jedem Atemzug werden Milliarden biologischer Substanzen aus- bzw. eingeatmet; von harmlosen Mikro-Hautpartikeln bis zu gefährlichen Krankheitserregern. Ist die Luft zusätzlich mit Schadstoffen belastet, die etwa aus Einrichtungsgegenständen oder Bodenbelägen ausgasen, dann ist ein ungesunder Cocktail schnell erreicht. Schlechter Schlaf, Kopfschmerz, Husten oder Unwohlsein sind die Folge
Auch Außenluft belastet
Aber auch Außenluft kann durch Abgase, Staub, Schwermetalle und Chemikalien belastet sein. Die Pollensaison macht Allergikern das Atmen zur Qual. Und nervende Stechmücken lassen das nächtlich geöffnete Schlafzimmerfenster schnell wieder als Frischluftquelle ausscheiden.
Lüftungstipps für besseres Raumklima
- Temperatur- und Feuchteanzeiger gut sichtbar als Erinnerung ans Lüften im Wohnbereich anbringen
- Zum Ritual machen: Tägliches effizientes Lüften, am besten morgens und abends, verhindert eine Anreicherung hauseigener Schadstoffe.
- Je mehr Anwesende, desto kürzer sollten die Lüftungszyklen sein
- Wenn möglich Frischluft immer von der „sichersten“ Seite, also z.B. aus dem Garten statt von der Straßenseite, in die Wohnräume lassen.
- Luftbefeuchtung in der Heizsaison unterbindet bzw. lindert Reizhusten und senkt die Luftstaubkonzentration.
- Kassische Aufenthaltsbereiche von Räumen, in den denen Luftbelastungen wie Staub, Abgase, Dampf etc. entstehen (Garage, Werkstatt, Waschküche…) möglichst gut trennen.
So helfen Lüftungssysteme:
- Sensorgesteuerte Systeme erkennen schlechte Luftqualität und aktivieren automatisch den Luftaustausch im Raum / in der gesamten Wohnung. Damit ist permanent gutes Raumklima sichergestellt, auch bei unterschiedlichem Belastungsverlauf
- Grundlastbetrieb, z.B. bei Zentrallüftungssystemen, verhindert eine Anreicherung von Schadstoffen durch permanenten Luftaustausch.
- Wirksame Filtersysteme für angesaugte Zuluft schützen vor Allergenen, Pollen, Staub und Schwermetallen oder auch lästige Insekten
- Abluft und eintretende Frischluft kommen nicht in Berührung.Das verhindert Kontamination der eintretenden Luft durch Raumluftschadstoffe.
- Schadstoffe und Krankheitserreger können sich nicht innerhalb von Lüftungssystemen anreichern und werden daher auch nicht in den Wohnbereich geblasen. Regelmäßiger Filtertausch ist aber nötig.
Gewusst?
Lüftungsanlagen führen, anders wie Klimaanlagen, keine Luftkreisläufe. Sie saugen Abluft in Freie und/oder Frischluft von draußen in den Raum. Diese Luftströme sind getrennt. Einzig die Wärmenergie der Abluft wird bei Zentrallüftungssystemen oder Dezentralen Abluftsystemen für die Temperierung der Frischluft nachhaltig genutzt. Es können in Lüftungssystemen daher keine „Bakterien- oder Virenbrutstätten“ entstehen, wie oft befürchtet wird. Filter für Ab- und Zuluft halten einerseits Raumschadstoffe vom nachfolgenden Abluftsystem fern und verhindern andererseits den Eintritt externer Schadstoffe. Aktivkohle- oder Pollenfilter binden effizspeziell Gitter abgefangen. Einziges To Do für jeden Effizienz und Schutzwirkung sicherzustellen.